Die Klausurtagung des Graduiertenkollegs findet halbjährlich statt und bietet die Möglichkeit, innerhalb von zwei Tagen intensiv den Arbeitsfortschritt der Kollegiaten darzustellen und zu diskutieren. Die Tagungen finden gewöhnlich außerhalb der üblichen Universitätsumgebung statt. Sie dienen der Präsentation der Arbeiten und der Erfolgskontrolle. Zusätzlich werden inhaltliche und organisatorische Belange des Kollegs zwischen den Professoren und Kollegiaten abgestimmt.
Klausurtagungen können außerdem Überblicksvorträge der betreuenden Professoren enthalten. Die Teilnahme ist obligatorisch und üblicherweise nicht für Gäste offen.
Den größten Raum dieser Treffen nehmen Vorträge und anschließende Diskussionen der Arbeiten der Kollegiaten ein. Kollegiaten, die laut Studienplan am Schluß ihrer Einführungs- oder Hauptphase stehen, geben hierbei einen längeren und ausführlichen Arbeitsbericht von 60 Minuten einschließlich Diskussion. Die anderen Kollegiaten halten einen kurzen Übersichtsvortrag (20 Minuten) zu ihren Arbeiten.
Vor der Klausurtagung fertigen die Kollegiaten schriftliche Ausarbeitungen an, die den betreuenden Professoren rechtzeitig vorher zur Verfügung gestellt werden. Sowohl in den Vorträgen als auch in den Ausarbeitungen wird darauf eingegangen, welche Fragestellung bearbeitet wird, welche Ergebnisse bisher erzielt wurden, und welche weiteren Arbeitspunkte zu welchem Zeitpunkt geplant sind. Die zu einem Arbeitsbericht gehörende schriftliche Ausarbeitung ist ausführlicher zu gestalten, kann aber in ihrem inhaltlichen Teil durch eine im Berichtszeitraum entstandene Veröffentlichung ersetzt werden.
Nach den Vorträgen erfolgt eine Beratung unter den Professoren über den Stand der Arbeit jedes einzelnen Kollegiaten. Ausarbeitung, Vortrag mit Diskussion, Teilnahme am Studienprogramm sowie die Einschätzung des Betreuers gehen dann in die Rückmeldung für die Kollegiaten und letztendlich die Entscheidung über eine Weiterförderung ein.
Die Einschätzung der geleisteten Arbeiten und die Entscheidung über eine Fortsetzung der Förderung werden unmittelbar im Anschluß an die Beratung der Professoren vom Sprecher des Graduiertenkollegs den versammelten Kollegiaten mitgeteilt. Am Ende der Klausur wird Zeit für die Diskussion organisatorischer Fragen vorgesehen, um zum Beispiel die Einladungen von Gastwissenschaftlern oder den Bedarf an sinnvollen Lehrveranstaltungen abzustimmen.